Das ist ein Paukenschlag: Ferrero verändert die Rezeptur des kultigen Brotaufstrichs namens Nutella. Damit geht die Firma mit blendendem Beispiel voran. weiterlesen
Werner Patzelt und die Meinungsdiktatur
Der Politikspaßvogel Werner Patzelt aus Dresden hat in der Jungen Freiheit den Einzug der AfD in den Bundestag abgefeiert. Mit ihr sei eine „neue Republik“ im Entstehen. Nicht nur, dass Patzelt den Einzug von Nazis ins Parlament begrüßt, er bespielt auch die so falsche wie dröge Rede von vermeintlichen Sprechverboten und einer linksgrünen Meinungsdiktatur. weiterlesen
Heimatschutz mit Unkrautex: Neophyten
Wenn in Mozarts „Sehnsucht nach dem Frühling“ auch am Bache kleine Veilchen erblühen, sind hoffentlich weder Blaues noch Wohlriechendes Veilchen darunter. Denn die gelten einigen Wald- und Wiesenfans als abartig. Sie sind nämlich Immigranten und die deutsche Arche ist voll: So lugt florale Fremdenangst hinter vorgehaltener Hand hervor. weiterlesen
WdbB: Heimat
»Der sehr deutsche Begriff Heimat klingt harmlos. Doch progressiv besetzt werden kann er nicht«, argumentierte Patrick Gensing in der taz und verwies unter anderem auf die Nazikameradschaft Thüringer Heimatschutz, Forderungen besorgter Bürger, die Band Frei.Wild und den unter dem Begriff Neue Heimat firmierenden Siedlungsbau der Nazis. Die hässliche Schlagseite des Wortes spiegelt sich auch im niedlichen DDR-Pionierlied Unsere Heimat. Zuerst wird dort ein idyllisches Bild von Natur und Kultur gezeichnet, die Heimat dann aber nicht wegen ihrer Eigenqualitäten für schützenswert erklärt, sondern »weil sie unserem Volke gehört«, wie das Lied in höchsten Tönen kulminiert. In einer solchen Lesart von Heimat steckt immer auch Blut und Boden, die unverbrüchliche Verknüpfung von Menschen mit ihrer Umgebung, Unveränderlichkeit und die notfalls bewaffnete Verteidigung der Scholle ( Volksgemeinschaft). weiterlesen
Ciao SPD: Nahles und die Kampfrhetorik
Zugegeben: Es war nicht anders zu erwarten. Aber ganz heimlich hatte möglicherweise der ein oder andere gehofft, die SPD (eine kleine, früher sozialdemokratische Splitterpartei, a.d.R.) würde sich nach der Bundestagswahl neu aufstellen und nicht immer wieder in die gleiche Falle tappen. Doch weit gefehlt. Nicht mal eine Woche nach der Wahl bläst Andrea Nahles, gegenwärtige Konkursverwalterin der SPD-Fraktion im Bundestag, ins Horn der reaktionären Kräfte. Auf dass die Wähler die SPD für ihre reaktionäre Parodie wählen mögen. weiterlesen
WdbB: Rasse
Die »sozialräumliche Häufung menschlicher Erbmerkmale im Sinn einer Formengruppe« (Wörterbuch der Ethnologie) lässt sich nicht leugnen: Wer in Nigeria geboren wurde, sieht aller Wahrscheinlichkeit nach anderen Nigerianern ähnlicher als beispielsweise einem Iraner. Fast alles, was über diesen banalen Befund hinausgeht, ist problematisch. Sowohl in Nigeria als auch im Iran, um kurz beim Beispiel zu bleiben, gibt es keine Übereinstimmung von Staatsbürgerschaft einerseits und Ethnizität, Sprache und Kultur an- dererseits. Auf genetischer Ebene finden sich innerhalb der Bevölkerung eines Gebiets mehr Unterschiede untereinander als zum Rest der Menschheit. Dies gilt nicht nur in interkontinentalen Transiträumen wie dem Iran, sondern auch bei den durch ihre Insellage und strenge Einwanderungsgesetze stärker isolierten Japanern. weiterlesen
Rasse mit Helm und Schlagstock
Die sächsische Polizei hat mal wieder einen rausgehauen. Im Leipziger Stadtteil Connewitz spielte sich unlängst eine niedliche Posse ab. Auf einem Streetballplatz prangte der Schriftzug „No Cops“, was den Ordnungshütern, allen voran ihrem Häuptling Bernd Merbitz, übel zusetzte und kurzerhand übertüncht wurde. Weil manche Bewohner des Viertes das wohl albern fanden, wurden die zwei Worte erneut fein säuberlich an die Wand gesprüht und vom Ordnungsamt wieder entfernt. Das Spiel ging fünf Runden, bis die Polizei begann, den Platz 24/7 zu überwachen. Weil das erneut albern ist, twitterte ein User: „Hey @PolizeiSachsen so viel Aufmerksamkeit bei Flüchtlingsheimen, das wäre ne prima Sache“. Die Antwort der sächsischen Polizei ließ nicht lange auf sich warten: „Wenn es dort keinen Polizeirassismus mehr gibt, können wir uns auch um andere Sachen kümmern.“ Jo, da hat mal jemand in der falschen Begriffskiste gewühlt. weiterlesen
Das Politische Porträt: Der Heckenmann. Carsten Paul Hütter, AfD.
Die AfD in Sachsen wirkt, von Außen betrachtet, wie ein regelmäßig an der Realität scheiternder Automat zur Produktion von Widersprüchen.
Inzwischen dokumentiert eine Facebook-Seite die offensichtlichsten Fehler und falschen Behauptungen der sächsischen AfD. Die Widersprüche führen allerdings seltenst zu internen Auseinandersetzungen, Korrekturen oder Entschuldigungen. Die rechte Blase funktioniert, und bisher gibt es keinen Grund, anzunehmen, dass sich das schnell ändern wird. Vor allem scheint die sächsische AfD im Landtag das Spiel mit Zahlen und Fakten gelernt zu haben, bedient ihre Klientel mit gewagten Behauptungen, die an der Realität scheitern und Provokationen, die regelmäßig für Empörung sorgen. weiterlesen
Von „offenen Debatten“ und „Vielheit“: Die Nebelkerzen der Identitären Bewegung
Die Identitäre Bewegung (IB) macht allenthalben von sich Reden. Als Flaggschiff der Neuen Rechten (und damit durchaus anschlussfähig an konservativ-patriotische Kreise) generieren die Österreicher Aufmerksamkeit und spielen geschickt mit neuen Medien. Sie streuen rechtsradikales Gedankengut auf der Höhe der Zeit. Wir haben uns den Spaß gegönnt, eine kurze Passage von deren Homepage, das Mission Statement zum Thema Identität, unter die Lupe zu nehmen. Wenn sich der rhetorische Nebel verzogen hat, bleibt nur Widersprüchliches und Schräges übrig. weiterlesen
Von „fremden“ Fahrrädern
Er hat es wieder getan. Malte R., Inhaber einiger Bioläden in Leipzig, stänkert. Nachdem er indirekt alle außer sich und seine Kunden für die Schieflagen des Kapitalismus verantwortlich machte (siehe hier), ist ihm vermutlich wieder langweilig. Deshalb hat er Aufkleber produzieren und auf die vor seinem Laden befindlichen Fahrradbügel kleben lassen (oder selbst geklebt). Diese kündigen an, dass „fremde Fahrräder“ kostenpflichtig entfernt werden. Wie auch immer die rechtliche Lage ist: Sympathiepunkte gibt es dafür kaum. weiterlesen