Dass die CDU, zumal in Sachsen, eine mittlerweile verlässliche Partnerin ist, geht es um Boulevard und Skandale, ist spätestens seit dem letzten Jahr eine Binsenweisheit. Sie lassen sich einfach nicht lumpen und auch in der zweiten Juniwoche gab es somit wieder feinste sächsische Realität, die eben prinzipiell auch ganz ohne AfD & Co. für Schlagzeilen sorgen kann. Da hätten wir zum einen die ehemalige Leipziger Finanzkämmerin Bettina Kudla, die nun für ihre Partei, die CDU, im deutschen Bundestag sitzt. Bekannt und beliebt vor allem für ihre, sagen wir, recht groben Beiträge auf Twitter, in denen sie z. B. nach dem Nazi-Angriff auf Leipzig-Connewitz mitteilte, dass man objektiv bleiben solle und das Problem dort benennen, wo es wirklich sitzt: Links! weiterlesen
Invasion und Gentrifzierung in Idomeni
Im griechischen Idomeni machten sich am Montag Hunderte, gar Tausende auf, aufgeschreckt durch ein ominöses Flugblatt, die mazedonische Grenze zu erreichen. In Idomeni sitzen über 10.000 Menschen fest und bereits am Montagmorgen starben drei Menschen, bei dem Versuch, den Grenzfluss zu überqueren.
Die BILD-Zeitung titelte am Montag-Nachmittag:
Diese Schlagzeile nun zitierte ein Mitglied des CDU-Kreisvorstands Dresden, Dr. Maximilian Krah. Er stellte fest:
Aufgedeckt: Legida wird auch bezahlt
Seit einiger Zeit ist aktenkundig, dass Antifa-Aktivisten aus Geldern des Antifa e.V. bzw. der zugehörigen Gewerkschaft für ihre Demoaktivitäten bezahlt werden. Nun allerdings belegen interne Dokumente, dass auch viele der besorgten Bürger für ihre montäglichen Spaziergänge bei Legida Geld erhalten. Selbst das Dresdner Mutterschiff steht im Verdacht. Der Skandal weitet sich aus. weiterlesen
Es patzelt. Von „kulturkonservativen Xenophoben“ und „empörten Gutwilligen“
Endlich ist es soweit, ein neuer Teil der Studienserie der Technischen Universität in Dresden zu Pegida ist erschienen. Die vierte Befragungswelle unter dem Politikwissenschaftler Werner Patzelt, die im Januar die Einstellungen, Vorstellungen und soziographischen Merkmale der Demonstranten von Pegida, den sogenannten Pegidianern abfragte, wurde am 25. Februar 2016 vorgestellt. Von FAZ bis Tagesspiegel griffen die Medienhäuser diese Präsentation und die zugehörige Presseerklärung auf und titelten zum Beispiel: Pegida hat sich spürbar radikalisiert (Tagesspiegel) oder Wer für Pegida marschiert, wählt offenbar auch AfD (FAZ). weiterlesen
Schluss mit reden, wir müssen diskutieren! Oder: 5 Forderungen der CDU
Nach dem Naziangriff auf Connewitz #le1101 hat der Kreisvorstand der CDU Leipzig fünf Forderungen erarbeitet und aufgeschrieben. Sie richten sich an niemanden und sind auch sonst völlig absurd. Wer die Forderungen ernstnehmen will, muss an der Zurechnungsfähigkeit der beteiligten Personen zweifeln. Diese Pressemitteilung ist eine inhaltliche, sprachliche und logische Offenbarung. weiterlesen
Die rote Gefahr oder: Bauschaum, hier ist überall Bauschaum!
Die Morgenpost aus Dresden weiß, immer, einiges zu berichten. So auch am 23. Januar dieses Jahres. Sie titelte, standesgemäß in Versalien:
NACH LEIPZIG-KRAWALLEN: LKA-CHEF WARNT VOR LINKSEXTREMISTEN
Allein die Überschrift ist ein kleines Meisterwerk. Ein neckisches E und ein fröhliches N vollenden das Wort „Krawall“ und schon steht das Ganze im Plural.
Der 12. Dezmber 2015 reichte also nicht, in Leipzig gab es wohl mehrere Krawalle. Obwohl hernach aber die Warnung vor dem Linksextremisten folgt, ist dennoch der 11. Januar 2016 gleich mitgemeint.
Doch das ergibt für Sachsen nur Sinn: Denn für diese Warnung war es gerade Zeit. Schon kurz nachdem 250 Neonazis die Wolfgang-Heinze-Straße in Connewitz angriffen, wusste Bettina Kudla (MdB für die CDU) Maß zu halten und warnte, gar kassandragleich: weiterlesen