Stadtfest-Mischpoke

Goethe mischte sich auch nur kurz unter die Sachsen
Goethe mischte sich auch nur kurz unter die Sachsen

Sächsische Zeitungs-Zustände: Ja, manchmal muss es schnell gehen, eine Nachricht noch fix raus und auch Journalisten wollen in den Feierabend. Aber kann das als Erklärung für folgende Aussage über Nazi-Schikanen auf dem Löbauer Stadtfest gelten? Oder war das doch eher ein Freudscher? Der Autor schreibt: „Demnach sollen am Stadtfest-Freitagabend offenbar rechtsgerichtete Personen die Gesichter von Flüchtlingen abfotografiert haben, die sich unter die Stadtfestgäste gemischt hatten.“ weiterlesen

Ein „Bekennerschreiben“? Die Sächsische Zeitung kennt die Wahrheit

bildschirmfoto-2016-09-28-um-17-27-04Bestimmt. Das ist überzeugend. Kurz nach den zwei Bombenexplosionen in Dresden ist ein Text aufgetaucht, in dem sich die Linke, genauer die Antifa, bekennt. Zwar gibt es Zweifel, die – das muss man fairerweise sagen – aller Orten benannt werden. Und dennoch redet etwa die Sächsische Zeitung wie selbstverständlich von einem Bekennerschreiben, ohne Anführungszeichen oder die sonst üblichen Zusätze „vermeintlich“ bzw. „vermutlich“. Das ist mal wieder grob fahrlässig. weiterlesen

Fundstück: Nichts von Bedeutung

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Shirt: 15 € – Metal-Poesie: priceless. (Schnappschuss vom Party.San Open Air: Tobias Prüwer)

Eine sächsische Karriere: Nico Köhler

Nico Köhler war mal Ortsvorsitzender der CDU in einem Nest „in“ Chemnitz und Mitglied des erweiterten Vorstands des CDU-Kreisverbands Chemnitz. Bei diesem war er auch als Internet- und Social-Media-Beauftragter tätig. Er trat während des Höhepunktes rassistischer Übergriffe im Jahr 2015 regelmäßig zum Beispiel in Einsiedel bei den Protesten gegen eine geplante Erstaufnahmeeinrichtung auf. Der Saxomat widmete ihm damals ein paar Zeilen in einem kleinen Abriss zu den Verbindungen der CDU und den „Besorgten“ in Sachsen:

Nico Köhler wurde damals also nicht wieder zum Ortsvorsitzenden gewählt. Wenig später trat er dann auch aus der CDU aus. Wir fragten damals, leicht rhetorisch:

„Wir sind alle sehr gespannt, welcher Verein sich glücklich schätzen darf.“
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Erika Steinbach quietscht

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Foto: Deutscher Bundestag

Genderwahn ist ein beliebtes Schlagwort besorgter Bürger. Dass mitunter einiges schief läuft, wenn es ums Gendern geht, ist unbenommen. Der Wahn jedoch gehört eher den Besorgten. Und Erika Steinbach schießt mal wieder den Vogel ab, weil sie noch den dämlichsten Witz nicht versteht. Diesmal glaubte sie im Ernst, jemand wolle von der/die StaubsaugerIn sprechen. weiterlesen

Bedeutungsschwere Post

Wenn ein kleiner, wahrlich randständiger Blog Post von der Landesdirektion Sachsen bekommt, weil eine Angabe im Impressum fehlt, dann haben entweder Amtsschimmel nichts zu tun oder besorgte Bürger stänkern. Letzteres war wohl der Fall. Nun soll sich aber niemand wundern, wenn in diesem Bundesland einiges schief läuft. Die Direktion des Landes hat Wichtigeres zu tun.

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Sebastian Fischers Gesetze gelten für alle!

jf-bautzenSebastian Fischer, Mitglied des Landtags für die CDU, hat einen Kommentar für die Junge Freiheit (Onlineausgabe) geschrieben, natürlich zu Bautzen. Er heißt: „Gesetze gelten für alle“.

Eine solche Binsenweisheit als Titel geht in der JF offenbar durch, wird aber nicht mal inhaltlich (durch-)gehalten. Aber langsam. weiterlesen

Die Mackenroth-Medaille

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Bild: Steffen Prößdorf

Im an Skurrilitäten nicht gerade armen Bundesland Sachsen gibt es nun endlich einen Preis für schräge Zusammenhänge und misslungene Argumentationen: die Mackenroth-Medaille. Eingeführt wurde sie von Geert Mackenroth, seineszeichens Ausländerbeauftragter in Sachsen, Mitglied der CDU Sachsen, ehemaliger Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Meißen, direkt gewählt im Wahlkreis Meißen I.

Nachdem in Bautzen 80 Nazis 20 Geflüchtete durch die Stadt gejagt hatten, Nazis tagelang den Kornmarkt in Bautzen ausländerfrei hielten, sah sich auch der Interessenvertreter der Geflüchteten bei der Sächsischen Regierung, der Ausländerbeauftragte Geert Mackenroht, befähigt, sich zum Thema zu äußern. weiterlesen

„Völkisch“ – Sprachpflege für einen „unschuldigen“ Begriff

Frauke Petry hat es erneut mit einem kleinen Aufreger in die Zeitung geschafft, diesmal mit einem Vorhaben zur Sprachlenkung. Ihr Plan ist, so sagte sie in einem Interview mit der Welt am Sonntag, dass der Begriff völkisch „wieder positiv besetzt“ wird. An der Verwendung des Wortes hat sie ordentlich was zu mäkeln, sogar eine „Ächtung“ will sie erkennen. Warum sie es notwendig findet, den Begriff „wieder positiv“ zu besetzen, bleibt unklar, ebenso, warum sie den Begriff gegen eine „unzulässige Verkürzung“ verteidigen möchte. weiterlesen

Kapitalismuskritik oder Werbung: Malte Reupert schlingert

Biomare_Weigerung_kleinAm Donnerstag soll eine Diskussionsveranstaltung zur Werbung von Biomare stattfinden. Malte Reupert hatte mich dazu eingeladen. Der Grund, warum ich dieser Einladung gefolgt bin, ist recht einfach benannt: Der Spruch weist weit über den Mikrokosmos eines wahrlich irrelevanten Bioladens (bzw. einer kleinen Kette von Läden) hinaus. Er führt zum Kern neoliberaler Ideologie und linker Praxisunfähigkeit. Nun hat Herr Reupert das Thema geändert und alle meine Argumente als „herablassendes Dozieren“ betitelt. Absagen werde ich dennoch nicht. weiterlesen