Wer lügt, klärt auf: Professor Norbert Bolz und das Schweigekartell

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Links Bolz und rechts Hahne

Das Geraune der alten Männer lässt nicht nach. Bereits Ende April 2017 hatte Norbert Bolz, arrivierter Medien- und Kommunikationstheoretiker von der TU Berlin, an einer Talkrunde bei Phönix teilgenommen und von einer Medienverschwörung schwadroniert. Er nimmt das Wort freilich nicht in den Mund, glaubt aber fest daran, die Medien würden – kollektiv und bisweilen auf Anweisung – zur Ausländerkriminalität schweigen. Am Ende versteigt sich Bolz sogar dazu, Falsches für Aufklärung zu halten. Die allgemeine Paranoia hat den nächsten Wissenschaftler erreicht. weiterlesen

Fundstück: Living in der Texterhölle

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Kleine Unstimmigkeit, gefunden am Zwenkauer See (Foto: Tobias Prüwer)

Krahs Terrorkumpels: AfD-Politiker erledigen die Propagandaarbeit der Terroristen

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Foto: Achim Raschka / CC-BY-SA-4.0 (Original: //commons.wikimedia.org/wiki/File:13-06-07_RaR_ADTR_01.jpg)

Die Partygäste bei „Rock am Ring“ ließen sich nicht einschüchtern. Sie haben das gemacht, was eine freie Gesellschaft tun kann: weiter feiern. Dieser Umstand trieb Maximilian Krah, ehemals CDU und mittlerweile AfD, offenbar die Zornesröte ins Gesicht. Nur wenige Musikfreunde „kapieren“, dass die „Masseneinwanderung aus dem Orient und Afrika unsere bisherige Art zu leben nicht mehr zulassen“, kommentierte er erbost. Faktisch war zwar nichts passiert, und mittlerweile dringt ans Licht, dass es ein Fehlalarm gewesen sei. Dies ändert schließlich nichts an Krahs Hetze und zeigt deutlich, dass er, und mit ihm seine Parteikollegen, den kommunikativen Teil des Terrors selbst übernommen haben: Die einen töten Menschen, die anderen üben Druck auf die Gesellschaft aus – jeweils mit dem gleichen Ziel. Eine schräge, gefährliche Allianz. weiterlesen

Niemand muss abschieben, auch kein Polizist

Zwei brutale Fälle von Abschiebungen erregen zu Recht die Gemüter. In Nürnberg und in Duisburg wurden unlängst junge Menschen aus Schulen geholt, um in ihre Heimatländer abgeschoben zu werden. Dabei ist der Begriff Heimatland schon eine Zumutung: Die erst 14-jährige Bivsi R., in Deutschland geboren und aufgewachsen, wurde nun in das Land ihrer Eltern nach Nepal gebracht. Es braucht wahrlich keine ausgefeilten analytischen Fähigkeiten, um zu erkennen, was für die Schülerin Heimat sein dürfte. Genauso offensichtlich ist die Absurdität, Menschen an die Scholle ihrer Vorfahren zu binden. Dahinter steckt ohne Umwege die Idee von einem biodeutschen, reinrassigen Land. Nicht nur unzeitgemäß, sondern inhuman und brutal. Diese zum Himmel schreiende Differenz von Recht und Gerechtigkeit wird schließlich allzu gern damit legitimiert, die Ordnung durchsetzen zu müssen. Und Polizisten tun nur ihre Pflicht? Das stimmt nicht. Wer sich an dieser Form von Abschiebungen beteiligt, macht sich mitschuldig. weiterlesen

WddB: Identität

In pathetischer Prosa dreht sich das Identitätskarussell seit einigen Jahren mit der Identitären Bewegung in eine weitere Pirouette hinein: »Unsere Generation ist das Opfer der 68er (…). Wir lehnen die Geschichtsbücher ab (…). Wir sind die Bewegung, die auf unsere Identität, unser Erbe, unser Volk und unsere Heimat schaut und erhobenen Hauptes dem Sonnenaufgang entgegengeht!« Im Abwehrkampf einer »Selbstabschaffung« Deutschlands gibt diese Gruppe die Wacht am Rhein − und bedient rassistische Ressentiments. Der Besorgtenrest tut es ihnen gleich. weiterlesen