Das Bellen der Jungen Alternative

bessen_vom_besitzSeit einigen Tagen feiert die Dresdner AfD ein neues Sternchen. Die Praktikantin Cati Bundesmann hatte sich ans Mikrophon gewagt, um ein paar Takte loszuwerden. Möglicherweise getragen vom naiv-sächsischen Charme löste ihre Rede eine Welle besorgter Begeisterung aus. Wir haben uns fünf leidliche Minuten angehört, die deutlich machen, dass Bundesmann – wie die AfD insgesamt – nur Reizwörter aneinanderhängt und dabei so oft unbemerkt die Perspektive wechselt, dass ihr und allen Umstehenden schwindlig werden müsste. weiterlesen

Ein Plädoyer für die Selbstzensur

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Auftritt TF?

Seit Monaten wettern besorgte Bürger und andere Reaktionäre gegen die Zensur, die scheinbar auf allen Ebenen um sich greife. Mit Blick auf den öffentlichen Sektor – auf Print, Funk und Fernsehen also – ist die Absurdität des besorgten Gebrülls hinlänglich belegt worden. Man schreit „Lügenpresse“ und zitiert beliebig Bild, Welt oder Focus, wenn das Ressentiment bedient wird; man nutzt öffentliche Räume und legale Demonstrationen, um davon zu faseln, dass Meinungen nicht offen ausgedrückt werden dürfen. Weil das offenbar seinen Effekt zunehmend verliert, verschiebt sich die Debatte nun immer wieder auf eine angeblich diktatorische Selbstzensur. Die Ideologie der political correctness habe den Leuten böse zugesetzt, sodass sie sich selbst zensieren. Dahinter verbirgt sich ein gefährlicher Drang zur politisch-pornographischen und aggressiven Enthemmung. Dabei ist Selbstzensur selbstverständlich und mitunter eine gute Sache. weiterlesen

Die Biomär oder: Heile Welt bei Biomare

Biomare_Weigerung_kleinSeit ein paar Knalltüten die Scheiben des Biomare in Connewitz eingeworfen haben, entspinnt sich eine Diskussion zu legitimer und passender Kapitalismuskritik; schließlich hatte der Ökomarkt mit diesem Thema Werbung gemacht. Einige Anmerkungen dazu, was am Biokonsum politisch problematisch und warum die Werbekampagne eine Frechheit ist. weiterlesen

Seehofer schafft das nicht

bessen_vom_besitzSeit geraumer Zeit sind drei Wörter (und eine mit Händen gefaltete Raute) Streitobjekt. Angela Merkels „Wir schaffen das“ erhitzte die Gemüter. Gemeint war damals die Aufnahme von Menschen, die aus Kriegsgebieten geflohen waren. Neben den eher üblichen xenophoben Reflexen, also der Angst vor Überfremdung, war diese Ansage vielen zu allgemein. Wie genau und mit welcher Unterstützung vom Bund? Als Merkel unlängst ihre Aussage wiederholte, war sie diesmal auf den „islamistischen Terror“ bezogen. Und Horst Seehofer, der schon länger in erster Linie damit beschäftigt ist, reaktionär zu klingeln, hatte seine Affekte mal wieder nicht unter Kontrolle. weiterlesen